Queere Kinder – wenn die Gen Z über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt nachdenkt

Wen wir lieben, mit welchem Geschlecht wir uns identifizieren – für Heranwachsende ist das heute vielfach ein selbstverständlicher Bestandteil der eigenen Identitätssuche. Sei es auf eher spielerische Weise, beim Ausloten der eigenen Sexualität mit der Pubertät, oder sei es als lebenslanger Bestandteil der eigenen Person, wie es bei Kindern auf dem trans Spektrum häufig früh im Leben der Fall ist. Doch wie gehen wir als Elterngeneration damit um, vor allem, wenn wir selbst hetero und cisgeschlechtlich sind? Wie können wir unsere Kinder gut unterstützen, ihnen bei der Suche nach ihrem geschlechtlichen und sexuellen Selbst liebevoll zur Seite stehen? Auf welchen dieser Wege brauchen sie uns, welche können sie allein gehen?

Mit diesem Thema, das viele Menschen unserer Altersgruppe betrifft, habe ich mich gemeinsam mit meiner Freundin und Kollegin Christiane in einer Mischung aus Ratgeber und Sachbuch auseinandergesetzt. Christiane arbeitet in der sexuellen Bildung und ist durch ihren Masterabschluss in Sexualwissenschaften auf dem neuesten Stand, ich als Mutter einer queeren Tochter* habe mich vor allem auf den Weg gemacht, die Menschen hinter den Geschichten zu erleben: Wie geht eine Familie mit der Transition ihres Kindes um, wie reagiert ein Vater auf das lesbische Coming-out seiner Tochter? Welche Hürden werden queeren Kindern in Schule, Ausbildung, Freizeit in den Weg gelegt, wie kommen sie klar, wo ist die Gesellschaft gefragt? Und was erzählen erwachsene LGBTQIA+-Personen, wenn man sie fragt, was sie selbst als Jugendliche gebraucht hätten? Eine Deutschlandreise, und eine Reise zum Ursprung der eigenen Elterngefühle. Eine Brücke in einer hitzig und oft aggressiv geführten Debatte.

Christiane und ich stehen gern für Veranstaltungen zur Verfügung, gemeinsam oder einzeln, sowohl für Eltern-Workshops als auch zu Vorträgen bei Fachveranstaltungen oder für Firmen, die mehr über diesen Aspekt von Diversity erfahren möchten. Den Link zum Buch finden Sie hier.

Wir sind dann mal bei uns!

Zusammen ist man weniger allein! So sehr ich meine Selbständigkeit und Unabhängigkeit beim Arbeiten schätze, es gibt Projekte, die könnte keine:r für sich so gut stemmen wie zwei gemeinsam. Und so haben meine geschätzte Kollegin Anne Otto (www.anne-otto.de) und ich für den Beltz Verlag von Januar bis Dezember 2020 einen ausführlichen Selbstversuch gemacht, von dem wir zu Beginn nicht ahnten, wie sehr er uns auch persönlich unterstützen würde. In einem Jahr, das viele von uns an ihre Grenzen gebracht hat, haben wir uns zwölf verschiedene Methoden aus dem großen Feld der Selbstfürsorge herausgepickt und auf Herz und Nieren geprüft – von verschiedenen Meditationstechniken über achtsames Essen, von intensiven Naturerlebnissen über Slow Art bis zu Methoden, die Großzügigkeit und Dankbarkeit kultivieren. Nun, in einem weiteren Jahr, das vielen von uns nicht minder viel abverlangt und in dem das Bedürfnis groß ist, sich selbst ein guter Freund zu sein (und damit auch Familie, Freund:innen und Kolleg:innen), erscheint unser Resümee – zwölf essaystische Erfahrungsberichte von mir, dazu jeweils Annes Expertise als Psychologin und Coach, die erklärt, warum welche Methoden für wen geeignet sind, weshalb Selfcare kein Luxusproblem ist und nichts mit Egozentrik zu tun hat, und was die Wissenschaft zur Wirksamkeit verschiedener Techniken sagt. Dazu Übungs- und Selbstreflexionsangebote für alle, die Lust haben, aktiv mitzumachen. Wir freuen uns sehr über unser neues, gemeinsames Baby: „Ich bin dann mal bei mir„, Beltz Verlag, 19 Euro als TB oder zum Download als E-Book. Das schöne Foto von uns beiden verdanken wir Susanne Baade.